1993 fand im Kirchhof Onuškis die feierliche Bestattung der aus dem Altai-Gebiet zurückgeführten leiblichen Überreste vom Signatar der litauischen Unabhängigkeitsakte Donatas Malinauskas, seiner Gattin Sofija Malinauskienė (Tanska) und Schwester Filomena Malinauskaitė statt. Auch heutzutage wird in der Kirche der Hl. Apostel Philippus und Jakob den stattlichen Festen und Gedenktagen besonderes Augenmerk geschenkt: dem 13. Januar, dem Jahrestag der Wiederherstellung der Unabhängigkeit des litauischen Staates am 16. Februar, dem Jahrestag der Wiederherstellung der Unabhängigkeit Litauens am 11. März, dem Staatstag am 6. Juli. Es wird die Hl. Messe für ein freies Litauen abgehalten, für die Heimgegangenen, die für die Freiheit Litauens gekämpft haben, für die Lebenden, die heute das Litauen hegen und erschaffen.

2019 wurde festlich der 190. Jahrestag der Kirche der Hl. Apostel Philippus und Jakob in Onuškis gefeiert. Vor dem Jahrestag wurden auf Bemühungen des Pfarrers Algimantas Gaidukevičius das liturgische Gerät erneuert, die Bilder des Heiligen Geistes, Hl. Georg, Hl. Antonius und Hl. Joseph restauriert, die Votivgaben glanzpoliert und zierlich ausgehängt, die Fenstervitragen erneuert, die Kirchenorgel restauriert.

In der Kirche werden die Ablassfeste des Hl. Joseph, Hl. Apostel Philippus und Jakob, Sendung des Hl. Geistes zu den Jüngern (Pfingsten), Hl. Rochus gefeiert. Im Gedächtnis unserer Eltern und Großeltern sind noch schöne Erinnerungen von dem Ablass des Hl. Rochus wach, wenn eine Vielzahl von Leuten aus allen Ecken der Pfarrei zusammenkam, sich die Verwandten getroffen haben, die einander lange nicht gesehen haben. Leute haben gezögert auseinanderzugehen. Man hat sich nach der Hl. Messe im Kirchhof unterhalten und es sich in Scharen auf Wiesen, in den Innenhöfen der Verwandten gemütlich gemacht. Das Ablassfest des Hl. Rochus hinterlässt bei den Pfarreimitgliedern den größten Eindruck.

Die wichtigsten liturgischen Feste in der Pfarrkirche der Hl. Apostel Philippus und Jakob in Onuškis sind folgende: das wichtigste Titel-Ablassfest der Kirche des Philippus und Jakob, die Hl. Weihnachten, das Fest der Geburt Christi und die Hl. Ostern, das Fest der Auferstehung Christi. Man bereitet sich darauf verantwortungsbewusst vor. Es werden die Besinnung, die Frommheit, der Friede, die Bedeutung der Beichte und des Hl. Abendmahls betont, die Kirche geputzt, die Altäre geschmückt.

Während der Fastenzeit wird im Warten auf die Auferstehung Christi – auf die Hl. Ostern, freitags und jeden Sonntag vor Beginn der Hl. Messe in der Kirche der Kreuzweg begangen. An jeder Station wird innegehalten und gebetet, die Qual, der Tod und die Auferstehung Christi bedacht, entsprechende Fastenzeitlieder gesungen. Um 8:00 Uhr fängt am Morgen der Hl. Ostern die Hl. Messe an. Man lässt Ostereier, Brot und weitere Gerichte, die anschließend auf den festlichen Ostertisch kommen, segnen. Die Kirche wird erneut mit frühen Frühlingsblüten geschmückt. Der Hauptaltar wird in hellen Farben mit weißem und gelbem Gewebe dekoriert.

Vom frühen Mittelalter bis in die heutigen Zeit ziehen die Pilger zur Kathedrale Santiago de Compostela, wo der bestattete Hl. Apostel Jakob aufgefunden wurde. 2012 begann man, für diesen Pilgerweg auch in Litauen zu werben, und die Kirche der Hl. Apostel Philippus und Jakob in Onuškis wurde in den europäischen Pilgerweg des Hl. Jakob aufgenommen. Am 1. Juni 2016 hat die litauische Regierung beschlossen, 32 litauische Tempel mit dem Erkennungszeichen des Pilgerwegs des Hl. Jakob, einer gelben Muschelschale auf blauem Hintergrund, zu kennzeichnen, wovon sich zwei, die Basilika der Hl. Jungfrau Maria Heimsuchung in Trakai und die Kirche der Hl. Apostel Philippus und Jakob in Onuškis, auf dem Gelände der Bezirksgemeinde Trakai befinden.

Auf dem Pfad des Hl. Jakob ziehende Pilger besichtigen immer die Kirche in Onuškis im Bezirk Trakai. Auf diese Art und Weise verbreitet sich auf Pilger- und Frömmigkeitswegen in Litauen die Botschaft der Kirche und der kleinen Stadt.