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Die Kräuterweihe, Maria Himmelfahrt, Gottesdienst in der Basilika
Die Kräuterweihe – eine Danksagung dem Himmel und der Erde
Sobald das Getreide gemäht und das Korn im Speicher war und die Scheunen von Gütern für den kommenden Winter überfüllt waren, wenn genügend Eingemachtes da war, konnte man endlich wieder zu Atem kommen und seinen Dank für die geschenkten Güter, für die Ernte und die Schönheit der Erde zum Ausdruck bringen. Am Tag der Kräuterweihe haben die Frauen die Heilkräuter geerntet, möglichst verschiedene Blumen gepflückt, diese zu einem Strauß gebunden und zum Opferaltar oder in die Kirche zur Weihe gebracht.
Mit der Einführung des Christentums hat man die Kräuterweihe mit Maria Himmelfahrt gleichgesetzt. Es wird erzählt, dass nach dem Tode Marias, der Mutter von Jesus, die Apostel an ihrem Grab Wache gehalten haben. Als Apostel Petrus an der Reihe war, habe er gesehen, wie Maria auferstanden sei und der Herr sie in den Himmel aufgenommen habe. Nachdem ihr Sarg geöffnet wurde, haben die Apostel ihre Leiche nicht gefunden. In dem Sarg seien nur lauter schöne Blumen gewesen. Apostel Johannes hat in dem Buch der Offenbarung seine Visionen folgenderweise beschrieben: „Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt“ (Offenbarung 12,1). Und obwohl der Glaube, dass Maria samt ihrer Seele und Leib in den Himmel aufgenommen wurde, von Papst Pius XII. zum Kirchendogma erst 1950 verkündet wurde, sind die liturgischen Feierlichkeiten dieses Ereignisses bereits seit dem 5. Jh. bekannt.
Der Ablass der Kräuterweihe in der Pfarrei der Hl. Jungfrau Maria Heimsuchung in Trakai (Traken), bei dem nicht nur die Heilige Messe abgehalten wird, sondern auch das Gemälde der Madonna von Trakai auf den Straßen und Plätzen der Stadt Trakai in einer festlichen Prozession getragen wird, versammelt jährlich Unmengen von Menschen. Diese schöne Idee hat der Priester Jonas Varaneckas mitgebracht, als er in der Pfarrei den Dienst aufgenommen hat. Der freudenvolle Zug ist ein symbolischer Nachweis, dass Maria die Königin dieser Erde ist und alle Gläubigen ihre Kinder sind.
Während des Zuges werden Blumen gestreut, Vortragsfahnen getragen. An der Hl. Messe werden wilde Heilkräuter, Blumen, Getreide und Gemüse gesegnet. Nach Abschluss der Hl. Messe ziehen die Festlichkeiten der Kräuterweihe auf den Jahrmarkt von Kopūstinė um, welcher gewöhnlich auf der Karäerinsel (Kopūstinė-Insel) stattfindet.
Der Ablass der Kräuterweihe in Trakai ist ein Fest voller Sakralem, Gemeinschaftsgeist und Danksagung. Ein Zeitpunkt, an dem sich die Menschen voller Optimismus und innerer Freude für ein gemeinsames Ziel versammeln – dabei zu sein, zu danken und den wegeilenden Sommer zu feiern.
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