Wer könnte leugnen, dass die alten Traditionen sowohl Spaß bringen als auch emotional wertvoll sind sind, wie zum Beispiel in der Johannisnacht ein Stück Rasen in einem Garten auszugraben und umzudrehen und am Morgen den kleinen Käfer zu analysieren, der in der Nacht herausgekrochen ist und auf diese Weise die ganze Wahrheit über den zukünftigen Ehemann zu erfahren – wie dieser aussehen und wie er sich verhalten wird. In der Welt der Technologie und des ewigen Trubels bewegt sich alles so schnell, dass sich der Mensch unbewusst von der Natur entfernt hat und oft vergisst, dass wahre Harmonie und Ausgeglichenheit genau dort existieren. Na, schauen wir mal, ist ein grauer Käfer herausgekrochen, dann wird Ihr zukünftiger Ehemann arm, einfach sein. Wenn er bunt ist, wird Ihr zukünftiger Ehemann ein Offizier oder ein Soldat sein. Wenn der Käfer grün ist, werden Sie einen Bauern heiraten. Alles ist so einfach und unkompliziert, oder? In der Natur ist das so.

Am 23. Juni feierten die Litauer in Litauen das Rasos-Festival – der längste Tag und die kürzeste Nacht wurden gefeiert. Später, als das Christentum nach Litauen kam, wurde die Feier mit dem Namenstag des Heiligen Johannes identifiziert. Jedes Jahr feiert die Region Trakai dieses Mittsommerfest und lädt Sie ein, Lentvaris, Aukštadvaris oder Paluknis zu besuchen. Das Rasos-Festival kann zu einem einzigartigen Erlebnis werden, denn nur in der Nacht des Heiligen Johannes treten Sie hier durch die festlichen, grasbedeckten Tore ein, suchen nach einer Farnblüte, Sie waschen sich mit Wasser aus Lehmkrügen, singen die mehrstimmigen, litauischen Volkslieder Sutartinės, flechten Johanniskrautkränze und Birkenruten. Und während Sie Kränze flechten und sich einen Ritus anschauen, wie nach hundert Jahre alten Traditionen Bier gebraut wird und baltischen Schmuck selbst kreieren, werden Sie die Veränderung nicht nur in der Natur, sondern auch in sich selbst spüren, empfinden.