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Rathaus-Markt

Traditionelle Händler Bendras žanras
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Das Getümmel des Rathaus-Marktes Trakai

Der hölzerne Bildstock des Heiligen Nepomuk, der an dem Schnittpunkt der Karaimen- und Vytautas-Straße steht, erinnert an das siebzehnte Jahrhundert, als dieser Bildstock als Anzeigentafel gedient hat. Der Bildstock bekam das aktuelle Bild erst Anfang des 19. Jahrhunderts, als auf den Pfeiler die Figur des Heiligen Nepomuk gestellt wurde. Der Heilige Nepomuk schützt vor Unglück im Wasser und ist Schutzpatron der Fischer. In Litauen ist oft in den Kapellen ein Bild am Wasser zu sehen. 

Dieser Bildstock des Heiligen Nepomuk zeichnet das historische Zentrum von Trakai aus, wo große Märkte und Feiern stattgefunden haben. In historischen Quellen wird erwähnt, dass 1470 an der Stelle des ehemaligen Marktplatzes Einwohner verschiedener Nationalitäten gelebt haben, höchstwahrscheinlich waren es Händler, und die Grundstücke um den Marktplatz waren für den Handel von großer Bedeutung. Anfang des 16. Jahrhunderts, als Trakai an politischer Bedeutung verloren hatte, begann eine wirtschaftliche und kulturelle Stagnation. Trakai blieb eine einfache Stadt mit Handel und Handwerk für bescheidene Bedürfnisse des Ortes. Am Ende des Jahrhunderts, als sich die Situation von Karaimen verbessert hatte und Trakai nach dem zweiten Statut Litauens zum Waiwadija-Zentrum wurde, lebten Handel und Handwerk wieder auf.

Der Rathaus-Markt zieht während des Sommerfestes in Trakai jedes Jahr Handwerker aus ganz Litauen nach Trakai, ihre Stände erstrecken sich entlang der Karaimen-Straße. Das Hauptziel des Festes ist die Zusammenkunft von Künstlern und schaffenden Handwerkern sowie der Vertrieb der Produkte des Handwerkes. Händler dürfen am Markt eingeführte Waren, die unseren Forderungen nicht entsprechen, nicht verkaufen. Die wichtige Bedingung ist, dass keine Produkte aus Massenproduktion verkauft werden. Lebensmittel, Instrumente der Volksmusik und andere Produkte des ethnischen, materiellen Erbes, gefertigt aus traditionellem Material, mit Handarbeit oder anderen alten oder ihnen entsprechender Technologie gefertigt, dürfen verkauft werden.

Die Traditionen eines Volkes zu bewahren und zu pflegen, damit wir sie jedes Jahr bewundern können und durch die Zeit erprobten Geschmack genießen können. Wiedergeben, weil wir durch das Erleben der Vergangenheit und Traditionen in der Gegenwart sogar uns selbst erneut entdecken.